Internationale Sixdays Enduro 2008
Der MSC Mattighofen kämpfte gemeinsam mit der Weltelite des Endurosports mit einem Clubteam bestehend aus Eder Florian, Ennsmann Roland und Gruber Harald um ein gutes Abschneiden beim Internationalen Sixdays Enduro in Serres (Griechenland).
Six Days Enduro – Was ist das?
Legendäre Weltmeisterschaft der Motorrad-Geländefahrer
1.– 6. September 2008, Serres / Griechenland International Six Days Enduro
Die 83. Auflage der Team-Weltmeisterschaft der Motorrad Geländefahrer.
Die Six Days Trial, wie sich bis 1980 der Bewerb nannte, wurde zum ersten Mal im Jahr 1913 in Carlisle / England ausgetragen. Damals, wie auch heute noch, gilt es die Ausdauer, Zuverlässigkeit, und nicht zuletzt auch Geschicklichkeit und Geschwindigkeit der Fahrer und Motorräder unter Beweis zu stellen.
Dreimal hat die Six Days auch in Österreich stattgefunden, 1952 und 1960 in Bad Aussee, 1976 in Zeltweg. Jedoch nur ein einziges Mal ist es einer Österr. Mannschaft gelungen, diese Weltmeisterschaft zu gewinnen, und zwar als Österreich 1960 selbst Veranstalter im heimischen Bad Aussee war.
Heuer ist Griechenland zum ersten mal Austragungsort des wichtigsten Rennens für die Endurofahrer. Die Autorennstrecke der Stadt Serres (50.000 Einw.) ist das Zentrum der 83. Auflage der Internationalen Six Days Enduro.
Insgesamt waren 450 Fahrer aus 33 verschiedenen Nationen am Start.
Die Fahrer hatten täglich eine Strecke von ca. 230 bis 250km in schwierigstem Gelände zu bewältigen. Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein, ist eine perfekt funktionierende Betreuermannschaft genauso wichtig wie eine optimale Kondition der Fahrer. Als zusätzliche Herausforderung müssen die Fahrer bei der Six Days, abgesehen von auftanken, sämtliche Wartungsarbeiten am Motorrad selbst durchführen. Für diese Wartungsarbeiten stehen jeden Abend 15 Minuten zur Verfügung, um z.B. Reifen wechseln, Luftfilter reinigen, usw. Und das ganze nach 7 Stunden im Sattel eines Motorrades.
Auch wenn jeder Fahrer alleine die Ganze Strecke bewältigen muss, so ist bei der Six Days die Mannschaftswertung im Vordergrund.
Es gibt 4 Wertungskategorien für die Verschiednen Teams. Jede Nation kann eine Nationalmannschaft, bestehend aus 6 Fahrern, eine Jugendmannschaft mit 4 Fahrern ,eine Damenmannschaft mit 3 Fahrerinnen und mehrere Clubmannschaften zu je 3 Fahrern entsenden.
Nach 6 Tagen in den Griechischen Bergen stand das Team auf Platz 24 von 76 gestarteten Teams der Clubteamwertung auf den Ergebnislisten.
Tagebuch aus der Sicht der Betreuermannschaft des MSC-Mattighofen Teams:
Tag 1:
Bei enormer Hitze (36°C im Tal, 20°C am Berg) startet die Sixdays in den ersten Tag. Sandige Spurrillen, Bachbette und elend lange Sonderprüfungen prägen diesen Tag.
Dieser wurde sportlich vorerst ohne Strafpunkte abgeschlossen. Leider hat ein Offizieller im Parc-Ferme einen nicht korrekten Kettenschutz bei der KTM von Eder Florian entdeckt. Der musste leider zurück um einen Neuen zu montieren. Dabei fasste er dann doch ein paar Strafminuten aus was den MSC Mattighofen von Platz 29 auf Platz 36 zurückwirft.
Tag 2:
Am Tag 2 wurde die gleiche Strecke gefahren wie Tag 1. Unser Team hat sich auf dem extrem schlechter werdenden Terrain sehr gut geschlagen und holt Platz für Platz auf. Trotz eines Navigationsfehlers von Gruber Harald (+2min) steht der MSC Mattigofen am Ende des Tages auf Platz 28 im Zwischenergebnis.
Offensichtlich wurde auch das Reifenwechseln trainiert, denn keiner hat länger als 7 Minuten gebraucht (!!)
Tag 3:
Nachdem die extremen Tage 1+2 geschafft sind gehts nun etwas gemütlicher in neue Streckenabschnitte. Die Zeiten des ca. 280km langen Tages sind relativ leicht zu einzuhalten und lässt die Akteure am Ende Abends relativ "relaxed" aussehen. Unser Team arbeitet sich trotz Stempelfehler von Eder Florian (1 min zu früh in die Zeitkontrolle) wieder 3 Plätze nach vorne und steht nun unter den Top 25 (von 74).
Übrigens:
Diese Streckenführung geht auch den Profis nicht unbedingt locker von der Hand. Einige Topstars mussten schon die Segel streichen:
Der nach Tag 1 führende Kurt CASELLI und der nach Tag 2 zweitplatzierte GUERRERO Cristobal sind schon ausgeschieden.
Tag 4:
Bis auf eine kleine Abkürzung in der zweiten Runde ist die Etappe wieder identisch mit der am dritten Tag. Zum ersten Mal bleibt unser Team auch ohne Strafpunkte, was sich jedoch in der Zwischenwertung noch nicht positiv auswirkt. Das Team MSC Mattighofen fällt einen Platz zurück und ist nun 26. Die Entscheidung über Sieg und Niederlage fällt aber wohl am gefürchteten fünften Tag, der mit selektiver Streckenführung auf die bereits geschundenen Fahrer wartet.
Tag 5:
Mit einer tadellosen Leistung schiebt sich das Team MSC Mattighofen auf der "Königsetappe" der diesjährigen Sixdays noch um einen Platz nach vor und steht nun schon auf Platz 24.
Die vermeintlich schwierigste Etappe laut Veranstalter kam bei den Teilnehmern eigentlich am besten an, da sie mit viel steinigen Wegen und Waldpassagen endlich einen Untergrund bietet, der sich nicht so massiv ausfährt. Nach fast 11 Stunden Sonderprüfung liegt unser Team mit ca. 4 Sekunden vor Platz 25. --> Da sollte die Motivation beim Abschlussmotocross am sechsten Tag nicht fehlen. Platz 23 sollte außer Reichweite sein.
Tag 6:
Geschafft!
Beim Abschlussmotocross wurde Platz 24 souverän verteidigt und Eder Florian, Ennsmann Roland und Harald Gruber können eine durchaus erfolgreiche Sixdays 2008 Revue passieren lassen.
Weniger souverän agierte unter anderem Juha Salminen der nach einer Startkollision beim Abschlusscross einen sicher geglaubten Gesamtsieg in der Einzelwertung noch an Ivan Cervantes abgeben musste.
Ergebnisse:
World Trophy: Sieger Frankreich vor Italien und USA. Platz 18 für Österreich
Junior Trophy: Sieger Italien vor Australien und Frankreich
Womans Cup: Sieger Frankreich vor USA und Schweden
Club Team: Sieger Slovakia Hant Team vor Motoclub Italia und Team Ostra Gota (Schweden), Platz 24 für Team MSC Mattighofen.